Artikel vom 13. Mai 2013
Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch im April 2013
Die eingestürzte Textilfabrik in Sabhar, Bangladesch am Tag danach (Bildquelle: Wikimedia Commons, © Sudipta06, CC BY-SA 3.0)
- Uhrzeit des Einsturzes
- Jupiter Konjunktion Chaos, Sonne Konjunktion Mars
- Orcus Trigon Sonne/Mars-Konjunktion, Neptun
- Chiron MC Sextil Venus und Pluto; Mond in Spannung
- Quaoar am Deszendenten
- Fazit
Der Einsturz eines Gebäudes in Bangladesch, genauer der Stadt Sabhar, nahe der Hauptstadt Dhaka, am 24. April 2013, erschütterte
die gesamte Welt, und immer noch ist das gesamte Ausmaß, insbesondere die Opferzahl nicht klar. Eigentlich gedacht als
Einkaufszentrum, beherbergte es mehrere Textilfabriken, in denen Waren auch für den deutschen Markt gefertigt wurden.
Anfangs wurde von 100 Opfern gesprochen, mittlerweise (Mitte Mai) sind bereits über 1100 Tote gezählt worden, mehr als 2500
Menschen wurden verletzt. Es war wohl bodenloser Leichtsinn seitens des
Gebäudebesitzers und eine gehörige Portion Skrupellosigkeit, das Gebäude trotz nicht gesicherter Statik um fünf Geschosse
aufstocken zu wollen, und schwere Fabrikmaschinen dort zuzulassen statt der leichten Ladenbebauung. Warnzeichen wie Risse
im Gebäude am Tag vor dem Einsturz wurden ignoriert bzw. kleingeredet.
Die astrologische Untersuchung des Ereignishoroskops des Unglücks kann näheren Aufschluss darüber geben, welche kosmischen
Bedingungen eventuell förderlich für eine Katastrophe solcher Art gerade zu diesem Zeitpunkt waren.
Uhrzeit des Einsturzes
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Zur Zeitangabe des Unglücks: mehrere Medien, darunter beispielsweise die BBC, berichten eine Zeit von etwa 9 Uhr morgens,
eine davon abweichende Angabe enthält
DER SPIEGEL in seinem ersten Bericht über den Einsturz,
hier wird eine Zeit von 8:45 Uhr morgens berichtet. Auch
"The Daily Star
", die englischsprachige Tageszeitung von Bangladesch, einem Medium vor Ort, das deshalb auch als besonders gut
informiert gelten kann, bestätigt diese Zeitangabe. Da diese zum einen genauer ist als die
volle Stunde, zum anderen auch ein sehr markantes Horoskopbild mit Chiron/MC und Quaoar/DC ergibt, wird diese Zeit
für die nachfolgende Untersuchung verwendet. Es lässt sich hier sogar eine Zeitkorrektur vornehmen derart, dass Chiron
und Quaoar beide (!) auf 0 Bogenminuten genau auf der Achse stehen, ein fast schon unglaubliches Zusammentreffen und ein
deutlicher Hinweis auf die Exaktheit der Uhrzeit, sie lautet: 08:45:30 Uhr Ortszeit.
Die Zeit von 9 Uhr ergäbe alternativ das Bild von Jupiter im Quadrat zur Meridianachse, Merkur stünde
im genauen Halbsextil zum MC.
Jupiter Konjunktion Chaos, Sonne Konjunktion Mars
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Drei größere Katastrophen prägten die Zeit vom 16. bis zum 24. April: der Bombenanschlag beim Boston-Marathon
am 16. April, die Explosion der Düngemittelfabrik bei Waco (Texas) zwei Tage später sowie der Einsturz des
Rana Plaza in Sabhar am 24. April. Zum Einen war hier eine Sonne-Mars-Konjunktion im Widder aktuell, diese war
während des Texas-Unglücks ganz exakt, und sie fand im stürmischen Widder statt: Der aggressive Mars trifft die Sonne ins Mark.
Zum Zeitpunkt des Einsturzes von
Sabhar waren beide Himmelskörper jedoch schon in den Stier weitergewandert, der als wesentlich weniger aggressiv gilt.
Eine zweite Verbindung spielt jedoch ebenso noch mit hinein, auch diese ist nicht mehr ganz aktuell, da sich auch diese
beiden Himmelswanderer bereits schon wieder 0°45' voneinander entfernt hatten: Jupiter und Chaos. Eine Verbindung dieser Art
kommt in etwa alle zwölf bis dreizehn Jahre vor, und wenn diese Konjunktion gleichzeitig mit Sonne-Mars stattfindet,
ist es durchaus vorstellbar, dass sie ihre Sprengkraft multipliziert: Jupiter expandiert, Chaos würfelt durcheinander.
Merkur in einem nur auf 3 Bogenminuten exakten Sextil lädt Jupiter hier auf und signalisiert große internationale
Aufmerksamkeit für das Ereignis.
Drei weltweit beachtete Katastrophen dieser Art in so kurzer Zeit sind zumindest auffällig, und
korrelieren "zufällig" mit dieser himmlischen Doppelkonjunktion. Beim Einsturz in Bangladesch ist auch zu bedenken, dass sich
die Risse im Gebäude mindestens schon einen Tag vorher gezeigt hatten, es sich also um eine Katastrophe mit Ankündigung
handelte, was ganz gut zu separativen (bereits abnehmenden) Konjunktionen passen will.
Orcus Trigon Sonne/Mars-Konjunktion und der Neptun-Einfluss
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In diesem Aspekt von Orcus findet sich vielleicht die kosmische Erklärung, wie die Sonne-Mars-Konjunktion, die bereits
am abklingen war und den Widder bereits verlassen hatte, doch noch einmal so aufgeladen werden konnte, dass sie eine
derart zerstörerische Wirkung entfaltete. Orcus liegt im Orbis genau zwischen Sonne und Mars, 1° vom exakten Trigon
zur Sonne entfernt, aber nur 0°25' vom Trigon mit Mars. Das Trigon zur Sonne ist separativ, aber es war am Tag zuvor exakt,
als die Risse im Gebäude festgestellt wurden. Mars jedoch ist wenig zimperlich und nimmt auf Warnungen - wie die
Gebäuderisse - keine Rücksicht, insofern ist es seine vorwärtsstürmende Energie, die
eventuell die Leiter der Textilfabriken bewog, die Mitarbeiter trotz der erkennbaren Gefahr in die Fabrik zu jagen, mit der
Drohung, sie verlören ansonsten ihren Arbeitsplatz. Argumentiert wurde, es sei lediglich der Putz, der von den
Wänden gefallen sei.
Hier zeigt sich auch das neptunische (Selbst-)Täuschungsmanöver, erkennbar am applikativen Sextil
der Sonne zu Neptun (0°46'): Man wollte die Gefahr einfach nicht wahrhaben, obwohl sie sich den eigenen Augen
präsentierte. Es ist bezeichnend für die Verhältnisse in Bangladesch, dass die Arbeiter bereit waren, für den Erhalt ihres
Arbeitsplatzes Leib und Leben zu riskieren, hierauf weist Orcus nur allzu deutlich hin, der ja dann auch sein Opfer
fordert.
Chiron MC Sextil Venus und Pluto; Mond in Spannung dazu
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Die eingestürzte Textilfabrik am Tag danach: Retter suchen nach Überlebenden (Bildquelle: Wikimedia Commons, © Sharat Chowdhury; ঝংলা: ধসে যাওয়াভবনের অংশ৷ CC BY 2.5)
"Der Schmerz (Chiron) um den Verlust (Pluto) der Geliebten (Venus)" - das wäre vielleicht ein mögliches Schlagwort für die
Konstellation. Chiron, der Schmerz, steht an der Spitze des Dreiecks und bildet somit das Ziel. Venus-Pluto ist an sich
die intensive, leidenschaftliche Liebe, kann aber auch für eine Liebe stehen, die Loslassen erfordert. Chiron bestätigt
dies, und er steht haargenau auf dem MC. Es ist somit
der Schmerz, und er zeigt die Opfer an ebenso wie die Trauer der Angehörigen. Eine ungeheuer ausdrucksvolle
Konstellation!
Diese Konstellation dürfte es auch sein, die von den Betroffenen besonders intensiv wahrgenommen wird, denn der Mond
steht in starkem Aspekt dazu: zur Venus, der Liebe, in einem angespannten, keine Lösung verheißenden Quinkunx, im
Quadrat zu Pluto, dem Herrn der Unterwelt, der in diesem Aspekt die Ohnmacht gegenüber den Ereignissen besonders
deutlich fühlen lässt. Zusätzlich noch in Opposition von Uranus, der oft Abschied verheißt, die Loslösung von
denjenigen, die man liebt: bei der Opposition geschieht sie selten freiwillig. Allerdings steht Uranus ebenso auch
für plötzliche, unerwartete Ereignisse von manchmal geradezu explosivem Charakter. Ungeborgenheit, Alleinsein, und
Schutzlosigkeit sind Stichworte, die sich einem hier aufdrängen. Die Aspekte des Mondes zu Venus und Pluto sind beide
auf etwa nur 20 Bogenminuten exakt.
Quaoar am Deszendenten
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Quaoar steht um 8:45:30 Uhr ebenso wie Chiron haargenau auf der Achse, bei Quaoar ist es der Deszendent. Quaoar gilt als eine schöpferische Kraft, etwas Hervorbringendes. In der Deutung steht sie allerdings auch immer wieder in Zusammenhang mit Karma und karmischen Verstrickungen, somit eventuell auch Schicksalsgemeinschaften. Besonders ist hier die Stellung am Deszendenten, der ja auch als Untergangspunkt, in der antiken Astrologie auch Todespunkt gilt. Damit verkehrt sich die Wirkung von Quaoar - die erschaffende Kraft wird zur vernichtenden gewandelt. Eine karmische (oder Schicksals-)Gemeinschaft stellen die fast 5000 Menschen, die in und um das Gebäude versammelt sind, und zu Opfern werden, sicherlich dar, die Angehörigen und Freunde sind hier ebenso zu nennen.
Fazit
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Ein sehr starkes und aussagekräftiges Horoskop, bei dem irgendwelche Aussagen nicht erst an den Haaren herbeigezogen
werden müssen, sondern es spricht eine deutliche Sprache. Drei Konstellationsgruppen sind es, die die drei Komponenten a)
Urgewalt b) Leid und Tod sowie c) die riesige Schicksalsgemeinschaft, die beteiligt ist, erkennbar werden lassen.
Die Gewaltigkeit des Ereignisses zeigt sich durch die Sonne/Mars- und
Jupiter-Chaos-Konjunktion, die zwar beide bereits abklingen, jedoch durch Merkur und Neptun und vor allem Orcus
neu aufgeladen wurden, die jeweils in ganz exaktem Aspekt stehen.
Das unermeßliche Leid ist in der markanten Venus-Pluto-Chiron-Mond-Stellung mit dem auf das äußerste exponierten
Chiron fast schon ungeheuer deutlich. Quaoar am Punkt des Untergangs zeigt die Schicksalsgemeinschaft,
die dem Untergang geweiht ist oder die zumindest ungeheures Leid erfahren musste.
Beide Hauptachsen im Horoskop sind durch Chiron und Quaoar minutengenau eingebunden, eine Seltenheit bei einem Ereignishoroskop,
zumindest in dieser Prägnanz; durch die Genauigkeit der Aspekte ist auch eine Zeitkorrektur möglich. Einzig Saturn ist
von den "normalen" Planeten nicht gradgenau eingebunden, doch spricht er mit seiner Skorpion-Stellung (dem Zeichen
der Vergänglichkeit) in Opposition - damit Gegnerschaft - zu Venus die gleiche Sprache wie der Rest des Horoskops.
Hätte dieses Ereignis vorhergesehen werden können?
Ich persönlich hatte damit gerechnet, dass mit dem Verlassen des Widders von Sonne und Mars die Brisanz der
Konjuktion gebrochen worden sei. Jedoch ist sie erneut aufgeladen worden durch Orcus, Merkur und Neptun. Dieses hätte man
beachten müssen, hätte man dieses Ereignis vorhersagen wollen. Venus-Chiron-Pluto wäre an sich wohl nicht so verheerend,
es ist der haargenaue Achsenbezug, der die Konstellation katastrophal werden ließ - und die Wahrnehmung, angezeigt durch
den Mond.
Wäre ein Astrologe am Tage vor dem Unglück gefragt worden, ob die Arbeiter an jenem Dienstag mit einer Katastrophe
rechnen müssten: er hätte zumindest die erst jüngst endeckten Himmelskörper berücksichtigen müssen: ohne Chiron,
Orcus, aber auch Quaoar zeigt das Horoskop nur wenig von seiner Brisanz, und der befragte Astrologe hätte wohl gesagt,
dass er eine Katastrophe in dieser Dimension nicht erkennen kann. Einzig die Mond-Venus-Pluto-Uranus-Konstellation
hätte hier Anlass zur Sorge geboten, und mit dem Lauf des Mondes hätte man auch eine zeitliche Eingrenzung stattfinden
können. Ob sich jedoch ein Astrologe so weit aus dem Fenster gelehnt hätte, aus dieser Verbindung eine Katastrophe
solcher Dimension vorherzusagen?
Dies kann somit als Appell an die Fachkollegen
verstanden werden, die "Neuen" stärker zu berücksichtigen, ebenso aber auch darauf zu achten, ob Verbindungen, deren
Höhepunkt bereits überschritten scheint, durch neue Aspektierungen nochmals energetisiert werden.